Ferkelerzeuger – Betrieb

Unsere Ferkelerzeuger produzieren Ferkel für die Schweinemast, welche Ferkel mit ca. 35 kg zukaufen und anschließend mästen.

Ferkelerzeuger halten Muttersauen und Ferkel. Die Muttersauen werden regelmäßig belegt und bekommen durchschnittlich 2,2 x pro Jahr einen Wurf.

Das Deckzentrum

Im Deckzentrum werden die Sauen besamt. Das Belegen der Muttertiere erfolgt über zugekaufte Spermatuben, die die Betriebe von Zuchtstationen beziehen. Dazu werden die Sauen derzeit noch häufig bis zur erfolgreichen Trächtigkeit einzeln in sogenannten Besamungsständen gehalten. Diese Haltung ist ab 2029 nicht mehr erlaubt und darf bei Neubauten schon jetzt nicht mehr praktiziert werden. In Zukunft werden die Sauen im Deckzentrum in Gruppen gehalten. Bereits jetzt hat ein Teil der Betriebe mit Ferkelerzeugung in diesem Projekt ihre Ställe zur Gruppenhaltung um- oder neugebaut. Für den anderen Teil der Betriebe liegt bereits ein Umbaukonzept vor.

Bevor die Sau im Deckzentrum künstlich besamt wird, geht meist ein Eber in einem Gang vor den Sauen auf und ab. Die Pheromone bringen die Sau in Stimmung, das erhöht den Erfolg der Besamung.

Die künstliche Besamung hat den Vorteil, dass der Landwirt seine Muttersauen gezielt anpaaren kann. Dadurch erreicht er möglichst gute Zuchtergebnisse, wie z.B. Gesunde und leistungsstarke Tiere mit hohen täglichen Zunahmen.

Wartestall

War die Besamung erfolgreich, sind die Muttersauen ca. 115 Tage trächtig. Diese Zeit verbringen die Tiere im Wartestall. Dort werden sie in Gruppen gehalten und haben Kontakt zu Artgenossen. Dies ist seit 2013 auch gesetzlich verpflichtend. Wie groß die Gruppe im Wartestall ist, ist abhängig von den betrieblichen Gegebenheiten.

Abferkelstall

Wenige Tage vor der Geburt der Ferkel werden die Muttersauen in den Abferkelstall gebracht. Dort hat jede Sau eine separate Bucht. Sie können in Ruhe ihre Ferkel zur Welt bringen und sie anschließend für ca. 28 Tage säugen. In konventionellen Ställen werden die Sauen in dieser Zeit häufig im Kastenstand oder Ferkelschutzkorb fixiert. Die Ferkel werden so vor dem Erdrücken durch die Sau geschützt.

Weil der Kastenstand die Bewegungsfreiheit der Sau stark einschränkt, steht dieser in der Öffentlichkeit immer wieder in der Kritik. Ab 2036 dürfen Sauen im Abferkelbereich nur noch max. 5 Tage um den Zeitraum der Geburt in einem Kastenstand gehalten werden. Bei Neubauten und einzelnen Vermarktungswegen (z.B. Hofglück) greift diese Regelung bereits jetzt schon. Immer mehr Landwirte, auch teilnehmende Projektbetriebe, entscheiden sich daher für Bewegungsbuchten oder die freie Abferkelung. Hierbei hat die Sau eine deutlich höhere Bewegungsfreiheit. Sie wird meist nur zur Abferkelung kurzzeitig fixiert wird, um die neugeborenen Ferkel zu schützen. Manche Betriebe verzichten auch komplett auf die Fixierung. Das hat den Vorteil, dass sowohl die Muttersau als auch die Ferkel intensiveren Kontakt zueinander haben und ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können. Um dennoch die Ferkel vor einer Erdrückung oder Unterkühlung zu schützen, gibt es sogenannte Ferkelnester, in die sich die Ferkel jederzeit zurückziehen können.

Nach ca. 28 Tagen werden die Ferkel abgesetzt und an Mastbetriebe verkauft. Die Muttersauen kommen zurück ins Deckzentrum werden erneut besamt.

Beispiel 3-Wochen-Rhythmus mit 28 Tage Säugezeit: